Taugen Drohnen als Lebensretter?

veröffentlicht am 23. Juli 2017 in Drohnen-News von

Drohnen als Lebensretter – ein neues Bild zeichnet sich ab

Wenn man die klassischen Medien in den letzten Monaten zum Thema Drohnen verfolgt hat, musste man immer wieder auch Stimmen wahrnehmen, die von Drohnen als einer Bedrohung gesprochen haben. Menschen bei Großveranstaltungen müssten Angst haben, dass Drohnen eingesetzt werden könnten, um Attentate auf diese Großveranstaltungen auszuüben. Darüber hinaus wurden Tests durchgeführt, was passiert, wenn eine Drohne und ein Mensch einen Zusammenstoß erleiden, wenn also eine Drohne abstürzt und auf einen Menschen fällt oder aber wenn eine Drohne von einem unerfahrenen Piloten so gesteuert wird, dass es zu einem Zusammenstoß kommt.

Je nachdem, welcher Partei man glaubt (der Hersteller DJI hatte ähnliche Tests wie die DEKRA in Deutschland durchführen lassen und gänzlich andere Ergebnisse erzielt) liegen die Folgen für das menschliche Unfallopfer zwischen verheerend und nicht wirklich gesundheitsschädigend.

Die negative Berichterstattung der letzten Monate, begleitet von härteren Regelungen in Sachen Drohnenflug, die in Deutschland zuletzt in Kraft getreten sind, führte dazu, dass mancher Neuling zweimal darüber nachdachte, einen Quadrocopter zu kaufen oder auf eine andere Drohne mit Kamera zurückzugreifen. Doch aktuell mehren sich die Stimmen wieder, die den Vorteil der Drohnen auch im öffentlichen Leben wahrnehmen. Und eine ganz besondere Studie aus Schweden trägt einen großen Anteil daran.

Drohnen im Notfall als Transportmittel medizinischer Geräte

Rund 50.000 Menschen erleiden laut einem Zeit-Online Artikel in Deutschland pro Jahr einen Zusammenbruch aufgrund von Herz-Beschwerden. Das kann passieren, wenn das Herz einfach ganz aufhört zu schlagen oder wenn es wie wild zu zucken beginnt. Dieses Zucken nennt man Kammerflimmern. Bei jemandem, dessen Herz einfach aufgehört hat zu schlagen, wird es extrem schwierig, erfolgreiche Wiederbelebungsversuche zu unternehmen. Eine Herzrhythmusmassage mit paralleler Beatmung kann den Patienten so lange am Leben erhalten, bis der Notarzt kommt der mit einer entsprechenden Spritze versuchen kann, dass Herz wieder in Gang zu bekommen.

Im Falle eines Kammerflimmerns bestehen deutlich bessere Chancen auf eine erfolgreiche Reanimierung, wenn man das notwendige medizinische Gerät zur Hand hat. Hierzu braucht man einen Defibrillator um den Patienten zu schocken und das Herz so wieder in einen normalen Rhythmus zu bringen. Es gibt schon seit rund zehn Jahren eine Vielzahl von Defibrillatoren für den öffentlichen Bereich, die dem Nutzer Anweisungen geben oder sogar eine direkte Verbindung zur Notfallleitstelle aufbauen, damit ein ausgebildeter Ersthelfer am anderen Ende der Leitung Ihnen als Ersthelfer vor Ort zur Seite stehen und Ihnen entsprechende Anweisungen geben kann, bis die Rettungskräfte vor Ort sind.

Das Problem dabei ist – eine Behandlung bei einem Herzstillstand oder einem Kammerflimmern muss innerhalb von wenigen Minuten eingeläutet werden. In vielen Teilen Europas brauchen Krankenwagen aber bis zu 20 Minuten, ehe sie an den Ort eines Notrufes kommen.

Die größte Gefahr besteht im ländlichen Bereich

In vielen öffentlichen Einrichtungen stehen entsprechende Defibrillatoren zur Verfügung. In U-Bahnhöfen, auf normalen Bahnhöfen, in Rathäusern, Konzerthallen und anderen öffentlichen Einrichtungen sind diese Geräte schnell zur Hand und können so das Leben von Patienten retten. Doch gerade wenn man etwa außerhalb der Stadt ist, vielleicht in einem Waldgebiet oder wenn man in einer kleineren Vorstadt in einem reinen Wohngebiet wohnt und die Strecke zum nächsten Krankenhaus und zur nächsten Feuerwehr etwas weiter ist, kann die Zeit, in der man den Verunfallten hätte retten können, schnell verstrichen sein, ohne das etwas unternommen wurde. An dieser Stelle kommen nun Drohnen ins Spiel.

Eine schwedische Studie zeigt ermutigende Ergebnisse

In der Nähe von Stockholm wurde in einer Region, in welcher ein Krankenwagen im Schnitt 20 Minuten braucht um zum Schauplatz eines Notrufes zu kommen, eine Studie durchgeführt, um die Sinnhaftigkeit von Drohnen für den Transport medizinischer Gerätschaften zu prüfen. Die Ergebnisse waren überwältigend. Zwischen 3 und 5 Minuten brauchten die Drohnen, um an den Ort des Notrufs zu kommen. So hätten Ersthelfer vor Ort die Möglichkeit, die Erstversorgung vorzunehmen bis der Notarzt eintrifft, auch wenn keine entsprechenden medizinischen Geräte in unmittelbarer Nähe des Unfallortes sind. Die Frage, ob diese Leistungen von den gesetzlichen Krankenkassen abgedeckt wird, erfahren Sie hier.

Fortschritt im Drohnen-Bereich nicht aufzuhalten

Auch wenn man in den letzten Monaten vermehrt das Gefühl hatte, dass verschiedene Medien Drohnen als Gefahr für den Luftverkehr und für die Menschen im Allgemeinen verdammen wollten – der Fortschritt im Bereich der Drohnenforschung lässt sich nicht aufhalten. Natürlich kann es immer passieren, dass unbedachte Nutzung von Drohnen zu Unfällen führen und ähnlich wie ein Auto oder andere normale Verkehrsmittel können auch Drohnen von Kriminellen für deren Pläne zweckentfremdet werden. Wer sich aber an die geltenden Gesetze in Sachen Drohnenflug hält, wird mit seinem Quadrocopter mit Sicherheit keine Gefahr für die Allgemeinheit darstellen. Positiv ist, dass neben diesen vielen negativen Stimmen der letzten Monate auch die vielen sehr guten Nutzungsmöglichkeiten von Drohnen, wie die gewerbliche Nutzung und eben die zum Zwecke der Lebensrettung, immer mehr in den Fokus rücken.

 

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